In diesem Beitrag diskutiere die Herausforderung der individuellen Massenproduktion. Zudem zeige ich ein Diagramm, welches über die Zeit des technischen Fortschritts die Produktvielfalt in Zusammenhang mit dem Produktvolumen pro Variante setzt.
In den ersten Beiträgen habe ich zunächst eine Utopie für den maximalen Wohlstand hergeleitet und anschließend weitere Erläuterungen zur maximalen Produktivität gegeben. Weitere wichtige Artikel behandeln die Eigenschaften von Pfadabhängigkeiten, Eigenschaften von Technologiekurven und die Null-Grenzkosten Gesellschaft.
Handfertigung
Um das Jahr 1850 war die Massenproduktion und die Automatisierung noch kein Thema und die Produkte wurden von Schustern, Schneidern und anderen Handwerkern in Handarbeit hergestellt. Jedes Produkt war demnach noch ein Einzelstück und wurde individuell hergestellt.
Massenproduktion
In den Folgejahren verloren die Handwerker und die Zünfte zunehmend an Bedeutung, denn in großen Fabriken wurden die Produkte in großen Massen hergestellt. Die Produktvielfalt war damals nicht besonders hoch und so wurde das Model T von Ford lediglich in schwarz hergestellt, damit die Produktion möglichst einfach durchgeführt werden konnte.
„Any customer can have a car painted any color that he wants so long as it is black.” – Henry Ford
Die Verbesserung der Produktion und die sich verändernde Erwartungshaltung der Kunden ermöglichte es die Variantenzahl in der Produktion immer weiter zu erhöhen. Der VW Käfer gilt hier als Beispiel für eine erhöhte Variantenzahl.
Kundenindividuelle Massenproduktion
Durch die aufkommende Automatisierung wurde die kundenindividuelle Massenproduktion das Ziel der Produktvielfalt. Die Herausforderung besteht darin dies zu Kosten der Massenproduktion umzusetzen. Der zunehmende Einsatz von Software und intelligenter Steuerung ermöglicht immer günstigere Produktionsmethoden zu geringeren Stückzahlen. Ein gutes Beispiel ist hierfür der 3D-Drucker. Einem solchen Drucker ist es egal ob er 10 gleiche Teile druckt oder 10 verschiedene Teile, denn die Differenzierung erfolgt über die Programmierung des Roboters und die Rüstzeiten spielen keine wesentliche Rolle.
Eine zunehmende Globalisierung, Regionalisierung und Personalisierung führt insgesamt zu einer hohen Komplexität der Arbeitsabläufe, welche intelligente Planungstools benötigt. Diese Werkzeuge ermöglichen die Überwachung und Steuerung jedes Auftrags. So bekommt z.B. jede Fahrzeugkarosserie bereits in der Produktion einen Käufer mit dessen Wünschen zugeordnet. Auch jede Warenlieferung von Versanddiensten kann vom Lager bis zur Auslieferung verfolgt werden.
Im Laufe des technischen Fortschritts ziehen wir demnach im Diagramm der Produktvielfalt und des Produktvolumens eine Schleife. Der wesentliche Unterschied besteht in der extrem größeren Produktivität der individuellen Massenproduktion.
Im nächsten Beitrag schaue ich mir eine bekannte Theorie der Wirtschaftswissenschaften an und stelle mir die Frage, ob diese heutzutage mit der softwarebasierten, kundenindividuellen Massenproduktion noch gültig ist. Abonniere meinen Newsletter, damit du keine weiteren Beiträge mehr verpasst.
Mit besten Grüßen