Mit dem Dreisatz zur Messgrößenstabilität

Dieser Artikel ist zuerst im ef-Magazin 226 „Wie, Sie rechnen noch in Euro?“ erschienen.

Wenn wir uns die moderne Welt anschauen, dann stellen wir fest, dass wir in vielen Bereichen des Lebens Dinge messen, um nicht nur die Welt besser zu verstehen, sondern auch um die Kommunikation und die Kalkulation zu verbessern.

Dies erleben wir in nahezu allen alltäglichen Situationen. Straßenschilder geben uns Geschwindigkeiten vor, welche wir ebenfalls auf unserem Tachometer sehen. Kuchenrezepte enthalten die Menge an benötigten Zutaten, welche wir auf den Verpackungen ablesen und auf unserer Küchenwaage abmessen können.

Als grundlegende Messgrößen verwenden wir dabei die physikalischen Einheiten wie Meter, Sekunde oder Kilogramm, welche alle an Naturkonstanten geknüpft sind. Doch dies war nicht immer so. Vor dem Fortschritt der Naturwissenschaften wählten die Menschen die unterschiedlichsten Messgrößen.

So wurden früher etwa die Längen mit Klafter (Armspannweite), Fuß (Länge des Fußes), Schritt (Wegstrecke für 1 Schritt) und Zoll (Breite des Daumens) gemessen. Auch in der Küche erleben wir noch Angaben, die zwar alltagstauglich sind, doch nicht genormt sind, wie Tee- oder Esslöffel oder etwa eine Prise Salz.

Messgrößen sind so tief in unserem Alltag verwurzelt, dass wir sie nur selten hinterfragen oder uns mit ihrer Geschichte beschäftigen. Dies gilt ebenso für die Messung unserer Preise. Auf der ganzen Welt verwenden die Menschen die unterschiedlichsten Währungen, um Tauschvorgänge durchzuführen und somit Preise zu messen, welche dann für Wirtschaftlichkeitsrechnungen herangezogen werden.

Gutes Geld dient als Recheneinheit

Das Problem ist heutzutage nur, dass die Messgrößen für unsere Preise nicht konstant sind und regelmäßig durch die Geldpolitik verändert werden. Die Zentralbanken haben sich eine Preisstabilität als Ziel gesetzt, doch verfehlt dies den eigentlichen Zweck einer Recheneinheit bzw. eines Geldes, denn was wir benötigen ist keine Preisstabilität, sondern eine Messgrößenstabilität. Um die Größe eines heranwachsenden Kindes zu messen, streben wir keine Körpergrößenstabilität an, um dann den Meterstab bei jeder Messung anzupassen, so dass das Kind nominal immer 1m groß erscheint. Was wir brauchen ist ein konstanter Meterstab. Denn was uns wirklich interessiert ist nicht die nominale, sondern die reale Größe.

Die Manipulation unserer Messgrößen für unsere Preise führt dazu, dass unsere Orientierung in einer arbeitsteiligen Welt abnimmt. Preise aus der Vergangenheit können nicht wirklich mit den aktuellen Preisen verglichen werden und ebenso wenig ist es möglich zukünftige Preise abzuschätzen und eine Planung durchzuführen. Ist ein Unternehmen erfolgreich gewachsen, oder haben sich die Vermögensgegenstände nur durch die veränderte Messgröße nominal verändert? Wieviel muss ich sparen, um mir in 5 Jahren ein Auto leisten zu können? Alle wirtschaftlichen Fragestellungen können nur ungenügend beantwortet werden.

Der Dreisatz als Lösung

Jeder Mensch kann seine Recheneinheit und somit seine Messgröße für Preise selbst wählen und dadurch die Welt aus seiner eigenen Perspektive betrachten. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, denn sobald wir dies erkennen, suchen wir uns natürlich eine Recheneinheit, in der die Preise konstant bleiben, oder aufgrund von Produktivitätssteigerungen und technischem Fortschritt sogar langfristig tendenziell sinken. Unsere Ersparnisse werden durch die Wahl einer guten Messgröße/eines guten Geldes über die Zeit mehr wert werden und Sparen macht wieder Sinn, da uns Opportunitätskosten bewusst werden.

Die Geldmenge als Konstante

Die Wahl unserer Recheneinheit gibt uns die Möglichkeit die Preise sowohl aus einer inflationären, als auch aus einer deflationären Perspektive zu betrachten. Ebenso wie in den Naturwissenschaften, können wir uns zur Messung der Preise an einer Konstante orientieren – einer konstanten Geldmenge.

Auf der Seite www.fixyourmoney.space ist es möglich seine Recheneinheit auf Gold oder Bitcoin zu ändern und die Welt dadurch aus einer anderen Perspektive zu sehen. Neben den Umrechnungen von Währungen und Aktien wird der Währungswettbewerb zwischen Gold und Bitcoin dargestellt. Diese beiden Kandidaten eigenen sich aufgrund ihrer Eigenschaften und historischen Entwicklungen als Kandidaten für eine gute Recheneinheit, da sie eine natürliche oder digitale Knappheit aufweisen. Der Wechsel zu einer konstanten Messgröße hat für das Individuum, für Unternehmen und für die gesamte Gesellschaft Auswirkungen, die ebenfalls erläutert werden.

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, dass möglichst viele Menschen ihre eigene Recheneinheit hinterfragen und zu der Erkenntnis kommen, dass eine inflationäre Messgröße für ihr Leben keinen Sinn ergibt. In der Vision von FixYourMoney heißt es: „Ziel ist, dass jeder Preis, jede Wirtschaftlichkeitsrechnung, jede Bilanz, jede Gewinn- & Verlustrechnung in gutem Geld durchgeführt wird. Der Dreisatz bringt jeden einzelnen Menschen zurück zu gutem Geld, behebt die Fehlanreize und eröffnet eine neue Perspektive auf die Welt und unser Zusammenleben.“

FixYourMoney ist überzeugt, dass die Wahl eines „guten“ Geldes und somit einer geeigneten Recheneinheit für den Menschen, ein Unternehmen und eine Gesellschaft von höchster Bedeutung ist, wenn sie Fortschritt, Wohlstand und Frieden anstreben und erhalten möchten.

Weitere Informationen auf www.fixyourmoney.space

Quellen:

ef-Magazin: Ausgabe 226