Was zeichnet die Österreichische Schule aus?

Dieser Artikel erschien zuerst im Einundzwanzig Magazin – Ausgabe Nullnummer

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Carl Menger gilt als einer der Gründer der Österreichischen Schule und hat mit der Grenznutzenlehre das Handeln aus einer abstrakten Sicht betrachtet. Er stellt dabei das Individuum, dessen Bedürfnisse und subjektiven Werturteile, welche durch das Handeln zum Ausdruck gebracht werden in den Mittelpunkt. Er zeigt auf, dass Mittel knapp sind und das Handeln immer ein Abwägen und eine Wahl darstellen. Ludwig von Mises war der erste Gelehrte, der erkannt hat, dass die Ökonomie ein Teilgebiet einer fundamentaleren Wissenschaft über das menschliche Handeln ist. Diese Wissenschaft nannte er Praxeologie. Die Praxeologie besteht nicht aus empirischen Beobachtungen, sondern aus logischen Schlussfolgerungen, die von der Grundannahme, dass der Mensch handelt, abgeleitet werden.

„Human action is purposeful behavior.” – “Menschliches Handeln ist zielgerichtetes Verhalten.“

Mises leitet her, dass Menschen nach einer Idee handeln, um mit Hilfe von Mittel ihre subjektiven Ziele zu erreichen. Daraus ergibt sich eine eigene Zins-, Kapital-, Geld- und Konjunkturtheorie. Im Folgenden werden vier zentrale Einsichten der Österreichischen Schule kurz genannt.

4 Zentrale Einsichten der Österreichischen Schule:

Dem Konsum muss ein Arbeits- bzw. Sparprozess vorausgehen

Damit der Mensch seine Bedürfnisse stillen kann, muss er seine Zeit, seinen Körper und die ihm zur Verfügung stehenden Mittel zielgerichtet einsetzen. Der Bedürfnisbefriedigung muss somit immer Arbeit vorausgehen. Um sich auf größere und längere Produktionsprozesse einlassen zu können, bedarf es Ersparnisse, um das Überleben und die anfallenden Kosten während der Arbeit sicherzustellen.

Kooperation und Arbeitsteilung

Ein Austausch hat die Eigenschaft, dass er immer zu Win-Win Situationen führt, denn ohne diese Erwartung würde es nicht zu einer Kooperation kommen. Des Weiteren setzt eine Kooperation immer eine Spezialisierung voraus, sodass beide voneinander profitieren können.

Geld als indirektes Tauschmittel

Der Mensch kann Geld als indirektes Tauschmittel verwenden und damit die Tauschvorgänge und die Arbeitsteilung erleichtern. Geld dient dem Menschen dabei nicht nur als Tauschmittel, sondern auch als Wertspeicher zwischen den Tauschvorgängen und als Recheneinheit für Wirtschaftlichkeitsrechnungen.

Die Rolle des Unternehmers

Der Unternehmer setzt sein eigenes Kapital ein und setzt sich somit dem Risiko eines Verlusts aus. Er agiert unter Unsicherheit und steht mit seinen Produkten und Dienstleistungen in ständigem Wettbewerb. Nur wenn er den Kundenbedürfnissen nachkommt, kann er langfristig am Markt bestehen. Er hat somit die Anreize die Kooperationen zwischen Kunden, Mitarbeitern und Zulieferern bestmöglich zu organisieren.

Die Schlussfolgerungen der Österreichischen Schule sind wertfrei und allgemeingültig. Die Erkenntnisse über die Konsequenzen einer Handlung können uns dabei helfen, dass wir unsere eigenen Ziele erreichen.

Beste Grüße

Leo Mattes

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