Wem hörst du zu? Und was begeistert dich? Hätte dir jemand vor 20 Jahren vom Internet oder vom Smartphone erzählt, hättest du ihm zugehört?
Wem hörst du heute zu?
In letzter Zeit werde ich aufgrund meines Blogs des öfteren gefragt, woher ich meine Quellen, Gedanken oder meine Inspiration nehme. Daher möchte ich heute mal einige Bücher, Personen und andere Blogs erwähnen denen ich in letzter Zeit „zugehört“ habe und die mich inspiriert haben.
Ich freue mich, wenn du mir deine Inspirationsquellen teilst.
Meine Liste enthält Bücher und Personen, die folgende Themen aus einer Vogelperspektive betrachten und daher versuchen das große Ganze möglichst zeitlos zu verstehen:
- der technische Fortschritt in den letzten Jahrhunderten
- die aktuellen technischen Entwicklungen und Trends
- das aktuelle Geld-, und Wirtschaftssystem
- die Funktion der menschlichen Psyche
- die verschiedenen Persönlichkeitstypen
- die Gesetze der Veränderung
- Zukunftsvisionen des technischen Fortschritts und des Zusammenlebens
- positive und negative Sichtweisen auf das Leben selbst
„Clean Disruption“ von Tony Seba
Tony Seba behandelt den kommenden Strukturwandel in der Automobil- und der Energieindustrie. Er zeigt auf, dass die Kosten von Photovoltaikmodulen, Energiespeichern, Elektrischen Autos, Autonomen Autos mit dem Geschäftsmodell des Car Sharing sich gegenseitig verstärken und zu einem gigantischen Strukturwandel führen. Die Geschäftsmodelle der alten Industrie, welche auf vertikalen Wertschöpfungsketten basieren werden von Netzwerken abgelöst werden. Tony Seba zeigt mit einer Vielzahl an Daten, dass der Verbrennungsmotor mitsamt seiner Industrie und die Ölindustrie aus ökonomischen Grunden keine Zukunft haben. Das Buch stammt aus dem Jahr 2014 und in aktuellen Vorträgen zeigt Tony Seba auf, dass die Entwicklung sogar noch schneller voran schreitet, als seine im Buch angenommenenen Technologiekurven.
„Finite and infinite games“ von James Carse
James Carse unterscheided zwischen endlichen und unendlichen Spielen und bezieht diese auf unser Leben. Endliche Spiele erfahren wir jeden Tag und werden gespielt, weil man gewinnen möchte. Sie haben als Eigenschaft fixe Regeln, die einen Gewinner und einen Verlierer bestimmen. Unendliche Spiele haben einen anderen Charakter. Diese werden nicht gespielt, weil man gewinnen will, sondern um das Spiel am Leben zu halten. Dabei können sich die Regeln als auch die Spieler verändern, doch das Spiel läuft weiter. Er zeigt auf, dass endliche Spiele zu Titeln, Geld, Vermögen, Status und Macht führen, doch dass unendliche Spiele etwas größeres und geheimsnisvolleres beinhalten.
„Geldsozialismus“ von Roland Baader
Roland Baader, Ökonom und Anhänger der Österreichischen Schule, legt in seinen Büchern die Eigenschaften von gesundem und kranken Geld dar. Dabei zeigt er auf, dass sich das Zentralbankwesen keineswegs evolutorisch entwickelt hat, sondern dass es eine willkürliche Schöpfung durch staatliche Zwänge und politischen Interessenshintergründen ist. Es handle sich dabei nicht um eine moderne, fortschrittliche Form des Geld- und Finanzwesens. Er erklärt Inflation, Deflation, die wiederkehrenden Wirtschaftszyklen als auch die Manipulation des Zinses als wichtigsten Preisindikator einer Marktwirtschaft. Er zeigt auf, dass der Versuch die Logik und die Moral des Kapitalismus nicht außer Kraft gesetzt werden kann. Jeder Wirtschaftsbereich wird durch die sozialisitsche Droge des staatlichen Zwangs-Papiergeld krank gemacht und ruiniert werden. Des Weiteren beschreibt er das Paradox, dass der freie Markt für die Ursache der Finanzkrisen verantwortlich gemacht wird und von der Politik Lösungen erwartet werden, obwohl die westlichen Industriestaaten seit der Abschaffung des Goldstandards in einem sozialistischen Geldsystem leben.
„Geld, Gold und Gottspieler“ von Roland Baader
Baader hat noch einige weitere Bücher geschrieben. Dazu ein paar Zitate aus dem Buch „Geld, Gold und Gottspieler“:
„Man schaue sich diesen sogenannten Kapitalismus einmal am Beispiel Deutschland an. Wir finden vor: Ein fast zu 100% kollektivistisches Rentensystem, ein bis zu 90% kollektivistisches Gesundheitswesen, ein fast zu 100% verstaatlichtes Bildungswesen, staatlich und korporativistisch gefesselte Arbeitsmärkte, einen staatlich dirigierten Wohnungsmarkt, staatsgelenkte Agrarmärkte, staatlich erzwungener [Wehrdienst], Zwangsgebühren für Rundfunk und Fernsehen, mehr als hunderttausend Betriebe in öffentlcher Hand, und eine fiskalische Zwangsausbeutung, die den Bürgern zwei Drittel ihrer gesamten Lebensarbeitserträge wegnimmt.“ S.78
„Als Kapitalismus sollte man nur eine Privatrechtsordnung bezeichnen, in der die wesentlichen Freiheitselemente der Person unangetastet bleiben: Körper und Leben der Person, sowie ihr Eigentum und die Vertragsfreiheit.“ S.83
„Eigentlich sollte man diese Ordnung der persönlichen Freiheit gar nicht als Kapitalismus bezeichnen, sondern als eine Natürliche Ordnung freier Menschen.“ S.84
„Weil Märkte, Handel und Freiwilligkeit die Grundlage der Zivilisation sind, bedeutet jede andere Zielsetzung eine Bewegung in Richtung Entzivilisierung und Gewaltherrschaft.“ -Lew Rockwell S.85
„Wohlfahrtsstaat, Bürokratie und Verschuldung bilden seit der Antike stets den Auftakt zum späteren Bankrott, zum Nieder- und Untergang von Nationen.“ -Walter Wittmann S.99
„Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung der Kreditexpansion – oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.“ -Ludwig von Mises, S.121
„Die zentralistischen Entscheidungsmechanismen der Politik sind den dezentralen Entscheidungsmechanismen der Märkte immer haushoch unterlegen.“ S.139
„Die Null-Grenzkosten Gesellschaft“ von Jeremy Rifkin
Jeremy Rifkin beschreibt eine Ökonomie, welche aufgrund von Automatisierung immer geringere Produktionskosten hat. Am Ende wird aus Knappheit durch eine unendliche Produktivität Überfluss. Er beschreibt die Auswirkungen der neuen Technologien wie Erneuerbare Energien, 3D-Druck und das Internet der Dinge auf unsere Gesellschaft. Er sieht die großen Unternehmen des 20. Jahrhunderts vor einem großen Umbruch, da die neue Infrastruktur offen, dezentral und kollaborativ ist. Durch das Wegfallen der Mittelsmänner wird sich die Effizienz und die Produktivität soweit steigern lassen, dass die Kosten für die Produktion einer zusätzlichen Einheit gegen null rückt. Die vertikalen Wertschöpfungsketten werden integrierten Netzwerken zum Opfer fallen.
„Rich dad poor dad“ von Robert Kiyosaki
Rich dad poor dad ist ein Klassiker. Robert Kiyosaki behandelt darin die verschiedenen Sichtweisen und Einstellungen zu Geld. Er unterscheidet zwischen Investiton und Konsum und zwischen Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten. Anschaulich geht er auf Income statement (Gewinn- und Verlustrechnung) und Balance Sheet (Vermögensbilanz) ein, um die verschiedenen Geldflüsse zu erklären.
„Cashflow Quadrant“ von Robert Kiyosaki
Im Cashflow Quadrant beschreibt Kiyosaki die vier Möglichkeiten der Einkommensgenerierung und die einhergehenden Abhängigkeiten und Aufgaben. Er unterscheidet dabei zuwischen Angestellten, Selbstständigen, Unternehmern und Investoren. Unser Schul- und Bildungssystem ist darauf ausgerichtet Angestellter zu werden, doch in diesem Buch zeigt Kiyosaki, dass es auch anders geht.
„Der Schwarze Schwan“ von Nassim Taleb
Der Schwarze Schwan ist ein Buch über die menschliche Psyche und unserern Umgang mit unwahrscheinlichen Ereignissen. Taleb beschreibt dabei die Illusion gegenwärtige Ereignisse vollständig zu verstehen, Ereignisse retroperspektivisch zu verzerren und Sachinformationen überzubewerten. Taleb unterscheidet weiter in zwei Welten: Mediokristan und Extremistan. In Mediokristan läuft alles planbar und es gibt keine großen Ausreiser, was eine Planbarkeit vorgaukelt. In Extremistan treten Ereignisse auf, welche sich durch scharfe Sprünge und Diskontinuitäten auszeichnen. Ein wesentlicher Unterschied der beiden Welten ist dabei die Skalierbarkeit und die Auswirkung einer kleinen Anzahl an Ereignissen.
In Extremistan sind Ungleichheiten so, dass sich eine einzige Beobachtung sich unverhältnismäßig stark auf das Ganze auswirken kann. In Extremistan können somit Schwarze Schwäne/ Ereignisse mit einer geringen Wahrscheinlichkeit/ Innovationen auftreten und immense Auswirkungen auf die Geschichte haben. So müssen wir in Mediokristan die Tyrannei des Kollektiven, der Routine, des Offensichtlichen und des Vorhergesagten ertragen, während wir in Extremistan dem Singulären, dem Zufälligen, dem Ungesehenen und Unvorhersagbaren ausgesetzt sind.
„Vorhersagen erfordern Wissen über Technologien, die in Zukunft entdeckt werden werden.“ S.216
„Schelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman
Kahnemann unterscheidet zwischen zwei Arten unseres Denkens. Zum einen das System 1: Es funktioniert schnell, unterbewusst, ist immer aktiv, emotional und funktioniert automatisch. Auf der anderen Seite das System 2: Es ist langsam, muss bewusst eingesetzt werden, ist daher anstrengend, denkt logisch und ist nicht immer aktiv. Kahnemann deckt dabei Wahrnehmungverzerrungen und Selbstüberschätzungen auf.
„Omnisophie“, „Supramanie“ und „Topothesie“ von Gunter Dueck
Die Trilogie von Gunter Dueck habe ich mit Begeisterung gelesen. Im ersten Teil unterscheidet er zwischen drei Menschentypen. Dem richtigen, wahren und natürlichen Menschen. Diesen Typen ordnet er jeweils ein mathematisches Denkkonzept, eine Philosophie und eine Psychologie zu. Im zweiten Teil beschreibt Dueck die aktuelle Welt und wie die einzelnen Menschenarten durch die Forderungen „Nummer 1 sein zu müssen“ gekrümmt werden. Im dritten Teil plädiert Dueck für eine artgerechte Haltung der drei Menschentypen. Er deutet darauf hin, dass unser Lebenssinn oftmals darin besteht unseren Mangel auszugleichen, welcher uns durch das System anerzogen wird. Dieses Buch reicht von dem Mangel und der Wunde der Menschentyen über deren Bedürfnispyramiden bis zum Gottesbeweis.
„Schwarmdumm“, „Flachsinn“ und „Das Neue und seine Feinde“ von Gunter Dueck
Die weiteren Bücher von Gunter Dueck kann ich ebenfalls nur empfehlen. Auch seine Vorträge auf Youtube schaue ich mir gerne an, denn Dueck ist immer witzig, intelligent und provozierend.
„Eine kurze Geschichte von fast allem“ von Bill Bryson
Im ersten Buch unternimmt Bill Bryson eine Reise durch das Universum bis zum Aufstieg des Lebens und der Evolution. Dabei nimmt er den Leser mit auf eine Reise der großen Fragen der Wissenschaft vom Urknall, dem Sonnensystem bis zur Entdeckung der DNA.
„Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge“ von Bill Bryson
Im zweiten Buch führt Bill Bryson durch ein Haus und erzählt dem Leser warum wir so leben wie wir leben. Die Dinge des alltäglichen Lebens wie Gewürze, Kanalisation oder Familiengrößen werden in einer Kulturgeschichte des Westens verpackt.
„Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Harari
Yuval Harari erzählt die Geschichte der Menschheit. Dabei geht er darauf ein wie wir uns von anderen Lebewesen unterscheiden, wie und warum wir Religionen, Geld und die Schrift entwickelt haben. Er endet mit der Vorherrschaft des Menschen und seiner Fähigkeit zur schöpferischen aber auch zum zerstörerischen Handeln.
„Freie Privatstädte“ von Titus Gebel
Titus Gebel erkennt als wichtigstes Problem der Menschheit, dass es immer wieder Menschen gibt, die anderen ihren Willen aufdrücken wollen. Er möchte daher eine gesellschaftliche Ordnung schaffen, welche dies verhindert und plädiert für einen Markt des Zusammenlebens auf dem sich die beste Lösung langfristig durchsetzt. Er meint, dass alle freiheitlich-demokratischen Verfassungen nach dem Zivilrecht unzulässig sind, da Verträge zu Lasten Dritter entstehen. Bürger seien somit keine Kunden, sondern Untertanen, weil das Tauschgeschäft Steuern gegen Staatsleistungen nicht freiwillig geschehe. Jeder habe das Recht in Ruhe gelassen zu werden, auch von der Regierung oder der Mehrheit. In seinem Buch stellt Titus Gebel sein System der freien Privatstädte vor. Dies funktioniert anders als bei herkömmlichen Staaten, wo der Bürger zur Steuerzahlung verpflichtet ist, ohne ein korrespondierendes Leistungsrecht zu haben. Leistung und Gegenleistung sollen in einer direkten Beziehung stehen.
Blogs und Vlogs, die ich selbst lese, anschaue und höre:
Das Ludwig von Mises Institut Deutschland hat einen Blog und veröffentlicht regelmäßig Artikel über eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Mises hat eine wissenschaftstheoretische Begründung für das System freier Märkte, das auf Achtung des Privateigentums begründet ist, geliefert und jede Form staatlicher Einmischung in das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem als kontraproduktiv entlarvt und zurückgewiesen.
Horst Lüning ist Unternehmer, Ingenieur und Teslafahrer. Auf seinem Youtubekanal „UnterBlog“ berichtet er aus seiner Sicht als Unternehmer. Dabei behandelt er überwiegend Themen über wirtschaftliche und politische Zusammenhänge. Als Ingenieur begeistert er sich auch für Innovationen rund um die Elektromobilität und die Raumfahrt.
Jetzt bist du dran. Wem hörst du zur Zeit zu und was begeistert dich?
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In den ersten Beiträgen hatte ich zunächst eine Utopie für den maximalen Wohlstand hergeleitet und anschließend weitere Erläuterungen zur maximalen Produktivität gegeben. Weitere wichtige Artikel behandeln die Eigenschaften von Pfadabhängigkeiten, Eigenschaften von Technologiekurven und die Vision der Null-Grenzkosten Gesellschaft.
Mit besten Grüßen